Ketamin Therapie
Ketamin ist ein seit Jahrzehnten bekanntes Medikament aus der Gruppe der Anästhetika.
In niedriger Dosierung entfaltet es jedoch eine besondere Wirkung auf das zentrale Nervensystem und
kann die Funktion geschädigter Nervenzellen und -bahnen positiv beeinflussen.
Die moderne Forschung hat gezeigt, dass Ketamin auch in der Behandlung von
therapieresistenten
Depressionen,
chronischen Schmerzen und bestimmten
psychischen Erkrankungen eine
bedeutende Rolle spielt.
In unserer Praxis wird Ketamin in Form von
Infusionen verabreicht. Dabei handelt es sich um ein
gut verträgliches Behandlungsverfahren, das unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt wird.
Wirkweise
Ketamin wirkt als sogenannter
NMDA-Rezeptor-Antagonist. Über diesen Mechanismus
beeinflusst es das
Glutamat-System im Gehirn und fördert die Neubildung und Vernetzung von
Synapsen. Dieser Effekt wird häufig als eine Art
„Reset“ für das Nervensystem beschrieben und
ermöglicht in vielen Fällen eine schnelle Verbesserung der Schmerz- und psychischen
Symptomatik.
Anwendungsgebiete
Depression
Für Patientinnen und Patienten mit therapieresistenten Depressionen bietet Ketamin eine neue
therapeutische Option. Bereits nach wenigen Anwendungen berichten viele Betroffene über eine
spürbare Verbesserung der Stimmungslage.
• Ketamin ist kein dauerhaftes Heilmittel, kann aber in Kombination mit psychologischer
Begleitung die Grundlage für eine nachhaltige Stabilisierung schaffen.
• Nach erfolgreicher Akuttherapie sind in der Regel Erhaltungsbehandlungen in Abständen
von mehreren Wochen oder Monaten notwendig.
Neuropathische und chronische Schmerzen
Chronische Schmerzen sind oft durch eine Überaktivität des Nervensystems bedingt. Während
herkömmliche Schmerzmittel lediglich die Symptome dämpfen, wirkt Ketamin direkt auf die
zugrunde liegenden Signalwege und kann so eine langfristige Linderung ermöglichen. Es
moduliert die Neuroplastizität und es kann das sog. Schmerzgedächtnis löschen.
Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
Mehrere wissenschaftliche Studien zeigen, dass Ketamin bei PTBS-Patientinnen und -Patienten zu
einer schnellen und deutlichen Reduktion belastender Symptome führen kann, etwa von
Flashbacks, Ängsten oder Schlafstörungen.
Zwangsstörungen (OCD)
Erste klinische Ergebnisse weisen darauf hin, dass Ketamin auch bei Zwangsstörungen eine rasch
eintretende Verbesserung bewirken kann. Dies eröffnet neue Perspektiven für Patientinnen und
Patienten, die bisher nur unzureichend auf klassische Therapien ansprechen.
Suizidale Gedanken
Ketamin ist eine der wenigen Substanzen, die in Studien gezeigt hat, dass suizidale Gedanken
innerhalb von Stunden deutlich reduziert werden können. Deshalb wird es international auch in
akuten Krisensituationen eingesetzt.Sicherheit und Rahmenbedingungen
• Die Behandlung erfolgt ausschließlich unter ärztlicher Aufsicht.
• Mögliche kurzfristige Nebenwirkungen sind leichte Kreislaufschwankungen, Schwindel,
Übelkeit oder veränderte Wahrnehmungen. Diese sind in der Regel vorübergehend, und
klingen rasch wieder ab.
Sprechzeiten
Mo, Di, Do 8:00 - 15:30 Uhr
Mi und Fr. 8:00 - 12:00 Uhr
Privatsprechzeiten:
Mi. und Fr. 12:00 Uhr bis 15:30 Uhr
und nach gesonderter Vereinbarung
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